13.02.23 –

Im Dezember forderte die GRÜNE Ratsfraktion die Unterbringung wohnungsloser Frauen in Hotel- oder Pensionszimmern. Ungeachtet der niedrigen Temperaturen während der damaligen Winterwochen wurde nicht sofort gehandelt, sondern die Entscheidung auf die folgende Sitzung des Sozialausschusses vertagt. Diese findet  morgen statt, eine Lösung für die betroffenen Frauen ist jedoch nicht in Sicht. 

„Ein Blick auf die Beschlussempfehlung der Sozialverwaltung lässt uns ratlos zurück," so Cornelius Hantscher, grünes Mitglied im Sozialausschuss. "Ausreichend Notunterkünfte für Frauen stünden zur Verfügung, der Bedarf sei nicht gegeben. Wir sagen es nochmal deutlich: Laut Expert*innen, die in diesem Bereich in unserer Stadt arbeiten, sind 350 Frauen wohnungslos oder von Wohnungslosigkeit betroffen. Diese sind meist traumatisiert und eine Unterbringung in Unterkünften, die auch von Männern aufgesucht und von Männern in Form des Sicherheitsdienstes betreut werden, scheiden schlichtweg aus."

„Nur weil sich die Frauen bei diesen Unterkünften gar nicht erst melden, ist es nicht so, dass es sie nicht gibt," ergänzt Leonie Engelbert, ebenfalls für die GRÜNEN im Sozialausschuss. "Es ist doch vielmehr so, dass wir uns fragen müssen, warum sie den vorhandenen Strukturen nicht trauen und wie wir unterstützend tätig werden können. Hier muss die Verwaltung die Fachexpertise der Menschen, die in diesem Bereich arbeiten, dringend stärker einbeziehen."

„Wir haben nun mehrere Runden in dieser Angelegenheit gedreht, das Ergebnis ist ernüchternd,“ stellt Hantscher abschließend fest. „Auch, wenn jetzt die Temperaturen vorerst steigen, sehen wir nach wie vor dringenden Handlungsbedarf. Wir brauchen verlässliche Bedarfserhebungen, stetige Kooperationen aller Akteur*innen und die Bereitstellung ausreichender Mittel. Wir werden uns daher weiterhin konsequent für eine Notunterbringung, die auf die speziellen Bedürfnisse wohnungsloser Frauen ausgerichtet ist, einsetzen."