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Tierwohl ist nicht gleich Tierwohl – Politik und Wissenschaft im Gespräch

04.08.17 –

Unter dem Motto „Mein Fleisch ist mir nicht Wurst – GRÜNE Initiative für mehr Tierwohl“ laden die GRÜNEN Fraktionen aus Stadt und Kreis Göttingen am 9. August ab 19 Uhr ins Holbornsche Haus (Rote Straße 34) ein. Ziel ist es, im Gespräch mit Expert*innen eigene Handlungsoptionen für mehr Tierwohl in der Nutztierhaltung zu erkennen. Moderiert wird die öffentliche Fraktionssitzung von Viola von Cramon, selbst Agrarökonomin. Sie sprach bereits im Vorfeld mit Prof. Dr. Achim Spiller, Professor für Marketing für Lebensmittel und Agrarprodukte an der Universität Göttingen, einem der beiden Referenten:

Viola von Cramon: Herr Prof. Dr. Achim Spiller, Sie haben 2011 gemeinsam mit Tierschutzverbänden einen ersten Aufschlag für die Entwicklung eines Tierwohllabels gemacht. Was war ihr Anliegen?

Prof. Dr. Achim Spiller: Als Verbraucher*in haben Sie die Wahl zwischen Biofleisch und Fleisch aus konventioneller Nutztierhaltung. Nicht jedeR hat genug Geld, die deutlich höheren Biopreise zu bezahlen. Aber es gibt ein sehr verbreitetes Unwohlsein mit der heutigen Tierhaltung, die ethischen Ansprüche der Bürger*innen sind gestiegen. Unsere Studien zeigen, dass die Mehrzahl der Verbraucher*innen bereit sind, einen mittleren Preis für eine bessere Haltung zu bezahlen. Das Gütesiegel des Deutschen Tierschutzbundes macht transparent, welche Haltungsbedingungen sich hinter welchem Produkt verstecken. Dieses orientiert sich an klaren Kriterien für mehr Tierwohl. Ein anderes Konzept ist die Tierwohlinitiative des Lebensmitteleinzelhandels. Aktuell wird auch über ein staatliches Tierschutzlabel diskutiert.

Viola von Cramon: Tierwohl ist nicht gleich Tierwohl?

Prof. Dr. Achim Spiller: Es handelt sich um ganz unterschiedliche Ansätze! Am kommenden Mittwoch werde ich dieses differenzierter darstellen.

Viola von Cramon: Vielen Dank für das Gespräch, ich freue mich auf unsere gemeinsame Veranstaltung!

Weiterer Referent wird Christian Meyer sein. Er ist GRÜNER Landtagsabgeordneter und Minister für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz und ergänzt nach dem wissenschaftlichen Überblick die politische Perspektive: Er wird darüber informieren, wie die aktuelle Nutztierhaltungspraxis ist, welche Folgeprobleme dieses für Mensch und Tier mit sich bringt und welche Maßnahmen die Landesregierung aktuell bereits ergreift.

Ihre Teilnahme zugesagt haben unter anderem Achim Hübner, Geschäftsführer des Landvolks Göttingen und Claudia Preuss-Ueberschär, die als Tierärztin im Verein Tierärzte für verantwortbare Landwirtschaft mitwirkt. Die GRÜNEN Fraktionen aus Stadt und Landkreis Göttingen freuen sich auf einen regen Austausch und eine lebhafte Diskussion.

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