Housing First in Kirchenräumen

Wohnungslosigkeit beenden

14.02.24 –

Knapper, teurer Wohnraum und andere individuelle Lebensumstände führen dazu, dass bei uns in Göttingen Menschen von Wohnungslosigkeit betroffen sind. Einmal auf der Straße angekommen, ist der Weg zurück zu den eigenen vier Wänden nahezu unerreichbar. Die Grüne Ratsfraktion und christliche Kirchen in der Stadt wollen mit Housing First-Projekten in Liegenschaften der Kirche Abhilfe schaffen.

„Wohnen ist ein Menschenrecht", bringt Rolf Becker es auf den Punkt. „Eines, das sich seit längerer Zeit nicht mehr alle leisten können. Da kommt die Idee des Trägervereins des Mittagstisches von St. Michael passgenau: Gemeindewohnungen und andere Kirchenräume sind voll ausgestattet und eignen sich gut für Housing First – also für einen echten Neustart. Kirchen als Vermieter und die Stadt als Organisatorin der psychosozialen Betreuung müssen sich für die Realisierung dieses Vorhabens jetzt zusammen tun." 

Housing First-Projekte werden bereits erfolgreich in Berlin, Bremen, Düsseldorf, Köln, Nürnberg und seit kurzem auch in Hannover umgesetzt. Bislang Wohnungslosen werden Mieträume zur Verfügung gestellt – ohne Druck und Auflagen. Ausgehend davon und mit psychosozialer Begleitung kann der gesellschaftliche Anschluss wieder gelingen. Housing First ist nachweislich das einzige Prinzip, das derart langfristige und messbare Erfolge erzielt und die Wohnungslosigkeit Betroffener beendet. 

Mit sinkender Wohnungslosigkeit gingen außerdem niedriger Alkoholkonsum und weniger Kriminalität einher, so die zentralen Erkenntnisse einer Studie des Housing First-Dachverbands Deutschland. Das seien alles nicht unerhebliche Faktoren für eine vielfältige und gesunde Stadt, so Regina Meyer, Mitglied im Ausschuss für Soziales, Integration, Gesundheit und Wohnungsbau ergänzend.

„Wir sehen hier also eine klare win-win-win-Situation: Wir kümmern uns in Göttingen wirksam um wohnungslose Menschen, wir müssen nicht erst suchen, welche Räume infrage kommen und die Kirchengemeinden werden wieder mehr zu Orten des Zusammenlebens in unseren Quartieren." 

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