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05.10.23 –
„Göttingen wird Modellkommune und bringt das SLAM-Citylogistik-Projekt auf den Weg." Diese Meldung ist gerade einmal zweieinhalb Jahre her. Mit einem klugen Konzept für die so genannte letzte Meile wollten GWG, ein Großteil des Göttinger Rates und Pro City die Innenstadtlogistik neu aufstellen. Die Idee: Zulieferung sämtlicher Waren mit emissionsarmen Fahrzeugen von einem Hub außerhalb des Walls direkt vor die Türen der Innenstadthändler*innen. Zwischenzeitlich ist viel passiert. Zusagen großer Paketlieferdienste, sich an dem Projekt für mehr Aufenthaltsqualität und weniger CO2 in der Innenstadt zu beteiligen, fehlen jedoch bis heute und mit dem Insolvenzantrag von Grünfuchs wird klar: Die emissionsarme letzte Meile könnte enden, bevor sie überhaupt richtig begonnen hat.
„Dann stünden wir wieder am Anfang", macht Dagmar Sakowsky, Mitglied im Ausschuss für Finanzen und Wirtschaft, deutlich. „Weiterhin würden auch nach 11 Uhr Lieferfahrzeuge mit Verbrennermotoren von DHL, Hermes, DPD usw. in die Fußgängerzone einfahren, um mehrere Tausend Pakete tagtäglich auszuliefern. Dieser Zustand geht zulasten der Anwohnenden und verleidet Besucher*innen zunehmend unsere schöne Innenstadt."
„Das kann so nicht bleiben", ergänzt Julian Schlumberger, Mitglied im Ausschuss für Umwelt, Klima und Mobilität. „Wir können weder in Kauf nehmen, dass weiterhin unzählige Fahrzeuge zu allen Zeiten in die Innenstadt fahren, noch, dass Händler*innen ihre Waren nicht erhalten. Wir sprechen uns daher klar für digitale Einfahrtbeschränkungen und die gründliche Durchsicht aller Ausnahmegenehmigungen aus. Langfristig sollten diese, nach Möglichkeit, nur noch an emissionsfreie Lieferfahrzeuge vergeben werden. Wir stellen uns aber auch genau so klar auf die Seite der Innenstadthändler*innen, denn wir müssen uns darum bemühen, eine für alle sinnige Lösung zu entwickeln. In unseren Gewerbegebieten stehen mittlerweile Hallen leer. Lasst uns diese zu Logistikzentren machen. Waren werden dort zentral in der Nähe der Autobahnabfahrten angeliefert, von nachhaltigen Lieferdiensten abgeholt und in die Innenstadt gefahren."
„Für solche Lösungen können Firmen und Städte Fördermittel beantragen, so dass es nicht die lokalen Einzelhändler*innen sind, die die Kosten dafür tragen müssen", so Sakowsky abschließend. „Grünfuchs ist mit einer guten Idee, einem klugen Konzept vorangegangen. Im nächsten Schritt müssen wir ausloten, was notwendig ist, damit solche Konzepte umgesetzt werden und sich am Markt halten können. Hier ist auch die GWG mit fachlicher Expertise und Weitblick als unterstützende verlässliche Partnerinstitution gefragt."
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