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08.05.17 –
„Göttingen wird künftig eine nachhaltige Kapitalanlagestrategie verfolgen. Damit haben wir ein wichtiges GRÜNES kommunalpolitisches Ziel erreicht“, so Dagmar Sakowsky, GRÜNE und stellvertretende Vorsitzende des Ausschusses für Finanzen, Wirtschaft, allg. Verwaltungsangelegenheiten und Feuerwehr. Einen entsprechenden Beschluss hat der städtische Ausschuss am 2. Mai gefasst, in der Ratssitzung am 12. Mai wird diese Empfehlung voraussichtlich bestätigt. Der Beschluss fällt zeitlich in die „Globale Divestment Mobiliserung 2017", eine weltweite Kampagne, in der vom 5. bis 13. Mai in 39 Ländern für den Ausstieg aus fossilen Energieträgern geworben wird.
Damit ist Göttingen eine der ersten Städte in Deutschland, nach Münster, Berlin und Stuttgart, die eine nachhaltige Strategie bei der Anlage ihres Finanzvermögens verfolgen wird. International ist die Divestment-Bewegung gut verankert, derzeit sind es 718 Institutionen, die sich verpflichtet haben, ihr Kapital nach ethisch-ökologischen Kriterien anzulegen. Zu ihnen zählen auch 55 Städte, darunter San Francisco, Oslo und Kopenhagen neben renommierten Universitäten wie Harvard und Berkeley.
Die Idee, die hinter dem Divestment steht, ist simpel. Sakowsky: „Wenn wir Geldanlagen tätigen, dann geben wir den Firmen die Möglichkeit, mit diesem Geld zu investieren. Anlegen sollten wir also da, wo Unternehmenspolitik und Unternehmensziele mit unseren klimapolitischen und ethischen Vorstellungen übereinstimmen." In Göttingen geht es dabei immerhin um ein Finanzvolumen von etwa 80 Millionen Euro. Seit Ende April ist auch ein im Auftrag des Landes Berlin entwickelter ethisch-ökologischer Aktienindex auf dem Markt auf den die kommunale Finanzverwaltung zurückgreifen kann.
Sakowsky: „Wenn wir nachhaltig investieren, hat das in dreifacher Hinsicht unschätzbare Vorteile: Die Finanzen sind langfristig auf ein sicheres Fundament gestellt, wir fördern unsere nachhaltigen Klimaschutzziele und wir entziehen Firmen, die gegen grundsätzliche ethische Normen verstoßen, die Finanzierungsgrundlage.“ Damit dieses gelingt, muss sich das Divestment jedoch noch weiter durchsetzen in Kommunen, aber auch z.B. bei Universitäten. Auch große Versicherer schwenken inzwischen auf die Divestment-Strategie um: Der französische Versicherungskonzern Axa hat beschlossen, in Zukunft aus Klimaschutzgründen keine Kohleunternehmen mehr zu versichern. „Der Anfang ist gemacht“, so Sakowsky.
Kontakt:
Dagmar Sakowsky, GRÜNE und stellvertretende Vorsitzende des Ausschusses für Finanzen, Wirtschaft, allg. Verwaltungsangelegenheiten und Feuerwehr, dsakows@ gwdg.de
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