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14.08.17 –
Goslar. Seit einer Woche tritt sie in die Pedale – Wahlkampf mal anders! Die Grüne Bundestagskandidatin Viola von Cramon hat es sich zum Ziel gesetzt, ihre zahlreichen Termine im Wahlkampf ausschließlich mit Bus, Bahn und vor allem mit dem E-Bike zu absolvieren. „Ziel der Aktion ist zum einen, einen möglichst klimaneutralen Wahlkampf zu machen“, erklärt von Cramon. „Aber es geht auch um das Thema Mobilität im ländlichen Raum. Ich will testen, ob das Fahrrad in Kombination mit öffentlichen Verkehrsmitteln eine echte Alternative zum PKW sein kann.“
Die 47-jährige Agrarökonomin hat sich für den Wahlkampf ein elektrisches Lastenfahrrad zugelegt, ein sogenanntes S-Pedelec Cargobike. Das Lastenfahrrad kann bis 80 km pro Tag mit elektrischer Unterstützung fahren und erreicht eine Spitzengeschwindigkeit von 45 km/h. Damit seien auch Wahlkampfauftritte gut zu meistern, erklärt von Cramon, die in Waake wohnt. Mit dem Fahrrad zum Bahnhof nach Göttingen - gar kein Problem. Dort steigt sie in die Bahn um, das Lasten-E-Bike wird im Fahrradparkhaus am Bahnhof abgestellt. Bis zu 100 kg Zuladung sind möglich. „Das reicht für einen großen Einkauf, für Koffer, für Kinder oder auch für Hunde“, so der Praxistest der Bundestagskandidatin. Für sie ist der „Fahrrad-Wahlkampf“ aber mehr als nur ein lustiger Gag: „Wir GRÜNEN stehen für Klimaschutz, erneuerbare Energien und für alternative Mobilitätskonzepte. Dafür machen wir uns stark und da verlangen wir auch viel von unseren Wähler*innen. Und ich finde, dann müssen wir bei uns selbst anfangen und diese Dinge konkret umsetzen. Ich will probieren: Kann man das wirklich, seinen Alltag im ländlichen Raum komplett ohne PKW organisieren?“
Im Wahlkampf sorgt das Gefährt auf jeden Fall für Gesprächsstoff: „Gerade erst hat mich jemand mit leuchtenden Augen gefragt, ob er auch mal eine Runde drehen darf“, erzählt von Cramon. Richtig schlechtes Wetter musste sie bisher noch nicht überstehen. Aber sie ist vorbereitet. „Ich habe ein Regencape, Wechselsachen habe ich sowieso immer dabei, und das Fahrgefühl mit dem E-Cargobike ist sehr gut. Man wird nicht mit Schlamm bespritzt oder ähnliches. Bei extrem schlechtem Wetter würde ich vielleicht mal aufs Auto umsteigen, aber bisher funktioniert es sehr gut.“
Wenn dem Fahrrad bei Terminen mal der Strom ausgeht, ist das kein Problem. Der Akku des E-Cargobikes kann mit einem Griff vom Rad abgebaut werden. Er wiegt nur rund 3 kg und kann an jeder beliebigen Steckdose zwischengeladen werden; quasi wie ein Mobiltelefon. Und wenn wirklich mal unterwegs der „Saft“ ausgeht, kann man natürlich immer noch ganz herkömmlich weiterradeln.
Besonders fit muss man für das elektrische Lastenrads übrigens nicht sein, so von Cramon. Auch ältere Menschen oder eher untrainierte Radler könnten das elektrisch unterstützte Rad gut benutzen. Neben dem Umweltschutz und der hohen Flexibilität im Alltag kommt so noch ein positiver Gesundheitseffekt dazu. Bisher ist das Fazit also durchweg positiv. „Ich bin mit dem E-Fahrrad schneller als mit dem Bus, der Anschluss an die Bahn klappt bisher auch gut. Es scheint, als könnte das E-Cargobike eine echte Alternative zum PKW darstellen.“
Die gewonnenen Erfahrungen will die GRÜNE Bundestagskandidatin in die künftige politische Arbeit einfließen lassen: „Ich finde es wichtig, dass wir als Politiker*innen konkret sind und uns fragen: Ist das machbar? Ist das wirklich umsetzbar oder ist das Wunschdenken?“ Das gelte natürlich auch beim Thema Mobilität. Selbstverständlich ist ebenso eine Rückmeldung an die Betreiber der öffentlichen Verkehrsmittel wie Bus und Bahn ist geplant.
Viola von Cramon radelt zurzeit durch den Wahlkreis Goslar, Northeim und Osterode und trifft Bürger*innen. Sie ist eine gefragte Gesprächspartnerin u.a. zu Themen wie Mobilität und Agrarpolitik und besucht in den nächsten Wochen Verbände, Institutionen und Unternehmen in der Region. „Gerne vereinbare ich noch individuell Termine und freue mich über Einladungen“, betont von Cramon. Natürlich kommt sie dann mit Bus, Bahn - oder eben mit dem Fahrrad.
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