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„Kreativität braucht Freiräume“

08.05.14 –

Siegfried Lieske für ein neues Kreativquartier an der Bürgerstraße

Siegfried Lieske befürwortet einen Verkauf der Gebäude Bürgerstraße 13/15 und eine kulturelle und kreativwirtschaftliche Nutzung: „Ich möchte, dass in der Bürgerstraße ein kreatives Zentrum entsteht, das neue Impulse für unsere Stadt setzt.“ Die Diskussion der vergangenen Monate habe gezeigt, dass der Bedarf und das Potential für ein solches „Kreativquartier“ in Göttingen da sei. Lieske kann sich vorstellen, dass ein unabhängiges Kreativzentrum auch für zivilgesellschaftliche Einrichtungen und Unternehmen aus der Kreativwirtschaft attraktiv wäre.

Einen Umzug des städtischen Museums in das Schulgebäude sieht Lieske inzwischen kritisch: „Ich fühle mich in meiner anfängliches Skepsis bestätigt. Dieser Einfall könnte sich als teurer Schnellschuss erweisen.“ Obwohl Umbau und Sanierung des jetzigen Museums-Gebäudes sehr teuer würden, seien hektische Planänderungen unklug. Die Kosten für den Umbau des Schulgebäudes zu einem Museum wären seiner Einschätzung nach beträchtlich. Zusammen mit den entgangenen Verkaufserlösen und der trotzdem erforderlichen Sanierung des denkmalgeschützten Gebäudes am Ritterplan könnten sie die aktuellen Kosten leicht übersteigen. Zudem sei zu befürchten, dass in erheblichem Maße Fördergelder für die jetzige Museumssanierung zurückgezahlt werden müssten. Vor der Diskussion um einen Umzug müsse zudem eine ernsthafte Debatte über das Museums- und Ausstellungskonzept geführt werden.

Das Scheitern der Verkaufsverhandlungen mit dem Bielefelder Investor belegt für Lieske vor allem die Schwächen des Ausschreibungsverfahrens. „Die Mischung von Höchstgebotsprinzip und der Bewertung des Nutzungskonzepts hat sich nicht bewährt. Hier muss zu einer klaren Linie gefunden werden.“ Im konkreten Fall schlägt Lieske vor, einen fairen Verkaufspreis festzulegen und sich allein an der Qualität des Nutzungskonzeptes zu orientieren. Diese Bewertung müsse dann durch eine breit zusammengesetzte Jury erfolgen.

Er wolle mit seinem Vorschlag die gesellschaftliche Rolle von Kunst und Kultur in Göttingen stärken, so Lieske. „Von einer Reduktion von Kultur auf einen ‚weichen Standortfaktor’ halte ich nichts. Ich wünsche mir kreative Vielfalt und eine möglichst breite Beteiligung am kulturellen Leben.“ Kultur sei ein Ort, an dem zentrale Zukunftsfragen der Gesellschaft gestellt werden. Gerade weil die Stadt hier im Augenblick nicht mit zusätzlichem Geld aushelfen könne, müsse sie für neue Freiräume für Kulturschaffende sorgen.

Kontakt: Mathis Weselmann, Kampagnenkoordinator, Mobil: 0176 21728070, Mail: mathis.weselmann@remove-this.icloud.com

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