09.12.16 –
„Wir haben die Nachricht anfangs für einen schlechten Scherz gehalten,“ so Dirk-Claas Ulrich vom GRÜNEN Stadtvorstand angesichts der jüngsten Ankündigungen der Stadtverwaltung, das Sartorius-Quartier nach § 34 und ohne jegliche Vorgaben zu bezahlbarem Wohnungsbau entwickeln zu lassen. Ulrich: „Statt bezahlbare Wohnungen zu verwirklichen, lässt die Stadt es zu, dass gut erschlossene Wohnbauflächen für Eigenheime und hochpreisige Mietwohnungen verschwendet werden.“
„Hier entwickelt sich eine bizarre Situation“, so Horst Roth, GRÜNES Mitglied im Ortsrat Weende. „Wir brauchen bezahlbaren Wohnraum und bauen gerade diesen nicht. Wir verschwenden knappen Raum für flächenfressende Einzelhausbebauung beim Huhtamaki-Gelände und treiben damit die Bodenpreise für alle übrigen Flächen noch weiter in die Höhe, was es nicht wahrscheinlicher macht, dass dort niedrigpreisig vermietet werden wird.“ Empörend ist dieses für die GRÜNEN auch deshalb, weil mit dem Versprechen nach mehr bezahlbarem Wohnraum gerade von der SPD Wahlkampf gemacht wurde und sich Oberbürgermeister Köhler seit Jahren immer wieder deutlich gegen investorengesteuerte Planungen ausgesprochen hatte.
Die GRÜNEN wollen eine Verdopplung der Fläche für Geschosswohnungsbau auf dem Huhtamaki-Gelände erreichen und damit die Zahl der bezahlbaren Wohnungen deutlich erhöhen. Thomas Harms, GRÜNER Ortsbürgermeister Geismars: „Das schlägt dem Fass den Boden aus. Erst der geringe Anteil an Geschosswohnungsbau und damit auch eine kleine Anzahl Sozialwohnungen auf dem Huhtamaki-Gelände, dann ganz ohne Sozialquote beim Sartorius-Quartier. Ich beobachte mit Sorge diese Entwicklung im ohnehin bereits überteuerten Norden der Stadt und werde mich für Geismar dafür einsetzen, dass solche Planungen erst gar nicht aufkommen.“
Die GRÜNEN wollen, dass endlich verbindliche Quoten für bezahlbaren und sozialen Wohnungsbau in allen Wohnbauvorhaben festgeschrieben werden. Land und Bund fordern sie dringend auf, den sozialen Wohnungsbau endlich angemessen zu fördern und eine neue Wohnungsgemeinnützigkeit einzuführen – damit dauerhaft günstiger Wohnraum entsteht.
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