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11.04.24 –
Wenn der Friedländer Weg zur Geismar Landstraße wird, findet sich am Straßenrand – unüberseh- und dennoch unscheinbar – das sogenannte Süd-West-Afrika Denkmal. Errichtet zu Ehren von vier Göttingern, die 1904 am Völkermord gegen die OvaHerero und Nama im heutigen Namibia beteiligt waren und während der Schlachten für "Reich und Kaiser" fielen. Erinnerung, Mahnung und Warnung muss heute anders aussehen, befinden die Ratsmitglieder von Grünen, Linken, Partei, Volt sowie Ratsherr Francisco Welter-Schultes.
„Aus dem Ehren- muss ein Mahnmal werden, damit die Opfer des Völkermords nicht in Vergessenheit geraten", bringt es Dagmar Sakowsky, Mitglied im Kulturausschuss, auf den Punkt. „Verehrung von Soldaten und Verherrlichung kolonialer Gräueltaten ist notwendiger Aufarbeitung gewichen. Zu allen unzweifelhaften Erkenntnissen, die diese mit sich bringt, passt dieses Ehrenmal nicht. Weder Gestaltung noch Darstellung stehen aus heutiger Sicht in irgendeinem Verhältnis zum verübten Völkermord."
Der vorgelegte Antrag hat zum Ziel gemeinsam mit Namibischen Künstler*innen einen neuen, einen adäquaten Umgang mit der Erinnerung an die deutschen Verbrechen während der Kolonialzeit zu finden. Dabei ist es den Antragstellenden insbesondere wichtig, dass Namibische Künstler*innen darüber entscheiden, ob das bisherige Denkmal abgerissen und an anderer Stelle ein Mahnmal errichtet oder ob es umgearbeitet wird.
„So wie das Ehrenmal aktuell da steht, erfüllt es im Moment nur einen Zweck – nämlich beschmiert zu werden." ergänzt Michael Höfer, ebenfalls Mitglied im Kulturausschuss. „Das ist auf der einen Seite irgendwie verständlich, hat auf der anderen aber keinen Mehrwert für die dringend notwendige Erinnerungskultur in unserer Stadt. Göttingen war beteiligt an deutscher Kolonialideologie und es ist wichtig, dass wir daran erinnert werden, welche Folgen fehlgeleiteter Glaube an Herrenvolk und Herrenrasse haben kann. So wichtig wie schon lange nicht mehr."
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