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19.06.13 –
Das kommunale Nachfolgeunternehmen der EON Mitte AG braucht eine GRÜNE Charta. Den Entwurf für ein entsprechendes unternehmerisches Konzept haben die GRÜNEN Fraktionen in den Kreistagen im Netzgebiet des Regionalversorgers sowie im Göttinger Stadtrat jetzt gemeinsam vorgelegt. „Wenn wir als Kommunen schon viele hundert Millionen Euro in die Hand nehmen, um die EON Mitte AG zurückzukaufen, dann muss das unternehmerische Konzept des Nachfolgeunternehmens nicht nur schwarze Zahlen schreiben, sondern auch dem Grundsatz der ökonomischen und ökologischen Nachhaltigkeit verpflichtet sein. Vor allem muss das Unternehmen dem Ziel verpflichtet werden, eine Energieversorgung zu 100% aus erneuerbaren Ressourcen der Region im Netzgebiet sicherzustellen“, fordert Sabine Morgenroth, energiepolitische Sprecherin der Fraktion Bündnis 90/DIE GRÜNEN im Göttinger Stadtrat. „Deshalb wollen wir bereits in der Charta des Unternehmens festschreiben, dass die regionale und erneuerbare Energieerzeugung und -verteilung, die soziale Ausgewogenheit und die Stärkung der Wertschöpfung in der Region bestimmende Ziele in allen Unternehmensbereichen sind“, so die einmütige Erklärung der EnergiepolitikerInnen aller beteiligter Fraktionen. Nur dann hat das Unternehmen auch eine Chance langfristig wirtschaftlich am Markt zu bestehen.
Für die GRÜNEN ist die Übernahme des Regionalversorgers weiterhin eine ernsthaft zu prüfende Option. „Wir werden dem Kaufvertrag zustimmen, wenn sich die Strukturen und Ziele des zukünftigen Unternehmens verbindlich und kontrollierbar an den Grundsätzen orientieren, die wir in dieser Charta festgeschrieben haben, also z.B. an Klimaschutz, Regionalität, Transparenz, Kooperation und Teilhabe.“ Die GRÜNEN fordern die Verhandlungsführung der Kommunen auf, dem zukünftigen Unternehmen auf der Grundlage des vorliegenden Charta-Entwurfs ein unternehmerisches Konzept zu geben, das sich nicht nur an kurzfristigen ökonomischen Interessen orientiert, sondern am Grundsatz der Nachhaltigkeit und am Gemeinwohl auch für zukünftige Generationen. Dafür ist es erforderlich, die vertraglichen Bindungen an den derzeitigen Mutterkonzern, die eon Energie AG, zu kappen.
Zum Hintergrund: Das Netz der EON Mitte AG erstreckt sich vom südlichen Niedersachsen bis weit nach Mittelhessen und Nordrhein-Westfalen bis Thüringen. 26,7% der Anteile an dieser Aktiengesellschaft gehören einem Verbund aus zwölf Landkreisen und der Stadt Göttingen. Anfang Juni 2012 gab die EON Energie AG in einer Pressemitteilung bekannt, dass sie diesen Kommunen auch die restlichen 73,3 % der Anteile zum Verkauf anbieten wird. Mittlerweile ist die unabhängige Wertermittlung abgeschlossen. In die Verhandlungen wurden auch Stadt- und Gemeindewerke sowie Gemeinden eingebunden, die als zukünftige AnteilseignerInnen im Gespräch sind. Eine Beschlussfassung über den Kaufvertrag wird für die zweite Jahreshälfte erwartet.
Kontakt: Sabine Morgenroth, energiepolitische Sprecherin der Stadtratsfraktion Göttingen, Tel.: 0551-796602
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