Menü
04.09.12 –
Anlässlich der Netto-Schließungen in Göttingen fand gestern Abend eine Podiumsdiskussion mit dem Titel "Prekäre Republik Deutschland" im Grünen Zentrum statt. Zu Gast waren Brigitte Pothmer, arbeitsmarktpolitische Sprecherin der GRÜNEN Bundestagsfraktion, Katharina Wesenick von der Gewerkschaft Ver.di, Katja Nelke, Vertrauensfrau bei Netto undThomas Harms, Landtagskandidat in Göttingen/Münden. Die Veranstaltung wurde von Marie Kollenrott, Vorstandssprecherin des Kreisverbandes der GRÜNEN und Landtagskandidatin, moderiert.
Die Arbeitssituation bei Netto, über die die Mitarbeiterin Katja Nelke und die Ver.di-Vertreterin Katharina Wesenick informierten, war Ausgangspunkt der Frage, welchen Handlungsspielraum die Politik bei arbeitsrechtlichen Problemen habe. Wesenick machte dem Staat zum Vorwurf, sich aus wichtigen Verantwortungsbereichen zurückdrängen zu lassen und somit Arbeitgebern zu viel Freiheit bei der Umsetzung des Arbeitsrechts zu gewähren.
Brigitte Pothmer forderte eine gesellschaftliche Debatte über Recht und Ordnung am Arbeitsmarkt, stellte aber auch klar, wie wichtig die gewerkschaftliche Organisation der ArbeitnehmerInnen und ihre Vernetzung untereinander sei.
Dass dies für die Beschäftigten bei Netto unter den dortigen Bedingungen kaum möglich sei, konnten Katja Nelke und Katharina Wesenick aus erster Hand berichten. Unbezahlte Zusatzstunden beim täglichen Öffnen und Schließen der Läden seien die Regel. Nach Auffassung von Ver.di sei dies organisierter Sozialversicherungsbetrug. Festangestellte, Minijobber und Auszubildende werden gegeneinander ausgespielt, eine gezielte Unterbesetzung der Läden reize das Arbeitspensum der Angestellten über die Maßen aus - für Pausen und soziale Begegnungen bleibe keine Zeit, Teambildungsmaßnahmen würden so bereits im Ansatz bewusst verhindert. Besonders die Arbeitskraft der Auszubildenden unterliege der Willkür des Netto-Konzerns, was eine persönlich Betroffene unter den ZuhörerInnen deutlich bestätigte.
Bedauerlicherweise konnten weder die Netto-Konzernleitung noch VertreterInnen der IHK gewonnen werden, sich an der Diskussionsveranstaltung zu beteiligen. Umso eindringlicher war der Aufruf von Katharina Wesenick an die Anwesenden, öffentlich Stellung zu beziehen und so den Druck auf die Verantwortlichen zu erhöhen, um Verbesserung der Arbeitssituation endlich umzusetzen. „Die Göttinger GRÜNEN werden sich weiter engagiert für die Belange der ArbeitnehmerInnen einsetzen und scheuen dabei keine Konflikte mit Arbeitgebern“ so Marie Kollenrott abschließend als Vorstandssprecherin und Landtagskandidatin aus dem Landkreis Göttingen.
Kategorie
GRÜNE Fraktion im Rat der Stadt Göttingen
Neues Rathaus
Raum 410
Hiroshimaplatz 1-4
37083 Göttingen
grueneratsfraktion@goettingen.de
Geschäftsführerin
Johanna Kreiß
0551 400 2785
0151 16 17 30 89
j.kreiss@goettingen.de
Referentin
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Elsa Bransche
0551 400 27 85
0151 16 17 30 88
e.bransche@goettingen.de
Das Bundesverfassungsgericht ist ein Garant der freiheitlich-demokratischen Grundordnung und damit ein unverzichtbares Verfassungsorgan für [...]
Rund 13 Millionen Menschen nutzen hierzulande das Deutschlandticket. Ein Erfolgsmodell! Ob das Ticket über das Jahr 2025 hinaus bestehen kann, [...]
Gestern hat die 29. Conference of the Parties (COP) in Baku, Aserbaidschan begonnen. Für Deutschland wird Annalena Baerbock als Verhandlerin [...]