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20.10.17 –
GRÜNE fordern studentischen Wohnungsbau und zeigen Verständnis für die Besetzung der Baurat-Gerber-Straße durch das Bündnis „Besser Wohnen“
Jedes Jahr im Oktober das gleiche Spiel: Die Neu-Studierenden kommen in die Stadt und haben nur zum Teil eine feste Bleibe, viele üben sich im Couch-Surfing in der Hoffnung, bald eine Wohnung, ein WG-Zimmer oder einen Wohnheimplatz zu bekommen. Die GRÜNE Fraktion zeigt daher Verständnis für die Hausbesetzer*innen des Bündnis „Besser Wohnen“. Studierende werden dennoch meist früher oder später fündig. Für Familien hingegen bleibt der Wohnungsmarkt ganzjährig angespannt.
Für Rolf Becker, Fraktionsvorsitzenden der GRÜNEN im Rat der Stadt, liegt auf der Hand: „Eine Einzelperson in Göttingen unterzubringen ist immer noch leichter, als eine ganze Familie mit angemessenem Wohnraum zu versorgen.“ Becker weiter: „Wir vertreten die These, dass der Göttinger Wohnraummangel insbesondere auf die steigenden Studierendenzahlen zurückzuführen ist.“ Daher fordert die GRÜNE Fraktion das Land Niedersachsen auf, den mehr Geld für den studentischen Wohnungsbau zur Verfügung zu stellen. Becker: „Die aktuelle Förderung für studentischen Wohnungsbau ist bei weitem nicht ausreichend. Wir appellieren an die künftige niedersächsische Regierungskoalition hier Abhilfe zu schaffen.“ Ohne studentische Wohnraumförderung werden Familien zunehmend aus der Stadt gedrängt.
Becker führt aus: „Göttingen hat wie jede andere Großstadt mit Wohnraummangel zu kämpfen, insbesondere im bezahlbaren Bereich. Als Universitätsstadt trifft uns das doppelt: Nicht nur der soziale Wohnungsbau, auch der studentische Wohnungsbau ist mangels staatlicher Förderung fast zum Erliegen gekommen. Der Verdrängungswettbewerb um die knappe Ressource Wohnraum treibt inzwischen solche Stilblüten, dass Studierende teilweise Preise von 13 Euro kalt pro qm bezahlen.“ Diese Preise können von Familien kaum geleistet werden – und auch nicht von ärmeren Studierenden, im BAföG etwa ist der Wohngeldzuschuss auf 250 Euro im Monat gedeckelt. Wer seinen Lebensunterhalt selbst verdient, ist teils noch schlechter dran.
Die GRÜNE Fraktion will dem Verdrängungswettbewerb etwas entgegensetzen. Dazu setzt sie auf den Ausbau der Förderung des studentischen Wohnungsbaus und auf eine Verstärkung des sozialen Wohnungsbaus. Darüber hinaus will die Fraktion in der gemeinsamen Sitzung der Ausschüsse für Bauen und Soziales am 9. November beraten, welchen Einfluss die Fehlbelegung von Wohnungen auf den aktuellen Wohnraummangel und die Bedarfsprognosen hat und wie dem effektiv begegnet werden kann.
Die Fraktion geht davon aus, dass aktuell rund 9.000 Studierende mehr als im Jahre 2000 in der Stadt wohnen. Gleichzeitig hat sich die Anzahl der Wohnheimplätze um 1.000 verringert. Seit 2000 gab es damit eine studentisch bedingte Reduzierung von allgemeinem Wohnraum für 10.000 nicht-studentische Göttinger*innen. „Eine unglaublich hohe Zahl“, so Becker.
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