15.06.18 –
Meine Damen und Herren, Herr Oberbürgermeister, liebe Presse,
meine Fraktion bringt den Antrag „Kinderbetreuung während Integrationskursen“ ein, weil wir an diesem Beispiel zeigen wollen, welche Integrationshemmnisse es überall, auch in unserer weltoffenen Stadt Göttingen, gibt. Und weil wir den Betroffenen, zumeist sind es junge Mütter, ganz konkret helfen wollen.
Sprache ist der Schlüssel zur Integration, so heißt es immer. Das kann ich aus meiner ganz persönlichen Erfahrung bestätigen. Ohne die Sprache zu beherrschen, kommt man nicht weit und es wird niemals gelingen, in der Mehrheitsgesellschaft anzukommen. Das gilt gerade und insbesondere für junge Frauen.
Wir leben hier in Deutschland in einer weitgehend gleichberichtigten Gesellschaft. Das ist nicht überall so. Die Menschen, die zu uns kommen und die Sprache nicht können, kommen auch mit ihrer Art zu Leben und ihren Traditionen. Oft sind das Gesellschaften, in denen der Mann das Sagen hat. In denen die Frauen für die Kinder da zu sein haben. Aber wenn sie immer mit den Kindern alleine zu Hause sind, lernen sie nie deutsch, werden nie auf eigenen Beinen stehen. Im Zweifel erhalten sie wegen „Integrationsunwilligkeit“ Probleme bei der Erteilung einer Aufenthaltserlaubnis und später, wenn sie die Einbürgerung beantragen.
Anrede,
das stimmt aber nicht. Viele dieser Frauen wollen hier in Deutschland, in Göttingen, ankommen und Fuß fassen. Dazu müssen sie die Sprache lernen. Dazu brauchen sie Kinderbetreuung während Integrationskursen. In erster Linie soll diese natürlich über die Regel-Kitas abgedeckt werden. Dort, wo das nicht möglich ist, etwa, weil die Familien unterjährig in Göttingen ankommen, brauchen wir ergänzende Kinderbetreuung während Integrationskursen. Und damit meinen wir nicht nur die BAMF-Integrationskurse, auch Alphabetisierungskurse und andere Sprachkurse, alles, was den Menschen hilft, hier anzukommen und die deutsche Sprache zu lernen.
Anrede,
es ist unsere Aufgabe als weltoffene Stadt, den Frauen die Möglichkeit zu bieten, dass sie sich überhaupt integrieren können. Das haben wir bisher viel zu wenig gemacht. Die Beschäftigungsförderung hat bei Integrationskursen mit Kinderbetreuung Wartezeiten von einem Jahr und das Migrationszentrum schätzt, dass 70 % der abgebrochenen oder nicht angetretenen Kurse auf das Konto von fehlender Kinderbetreuung gehen. Das können, das wollen wir uns als weltoffene Stadt nicht leisten.
Auch junge Eltern, auch junge Mütter müssen die Möglichkeit haben, einen der Integration dienenden Kurs besuchen zu können. Daher bitten wir Sie um Zustimmung zu unserem Antrag.
Ich danke Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit.
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