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06.06.13 –
Der Rat möge beschließen:
Die Verwaltung wird beauftragt,
1. für alle geeigneten öffentlichen Flächen einen bienenfreundlichen Gestaltungs- und Bepflanzungsplan zu entwickeln.
2. die MitarbeiterInnen des Gartenbauamtes im Hinblick auf bienenfreundliche Pflanzen, Pflanzpläne und Mähzeitpunkte besonders zu schulen, um deren Sensibilität für dieses Thema zu verbessern und vermehrt zu einer bienenfreundlichen Gartenbaupraxis zu gelangen.
3. geeignete städtische Grundstücke mit Priorität an (angehende) ImkerInnen zu verpachten. Auch die Eigentümer-, Mieter- und PächterInnen privater Grundstücke sollen ermutigt werden, eigene Bienen zu halten. Dies gilt auch und besonders für die EigentümerInnen großer Freiflächen, wie die Göttinger Hochschulen, Unternehmen und Wohnungsbaugesellschaften.
4. in Kooperation mit dem Bezirksverband der Kleingärtner und den örtlichen Kleingartenvereinen die PächterInnen darüber zu informieren, dass das Bundeskleingartengesetz und die Satzung der meisten Kleingartenvereine die Bienenhaltung ermöglicht (zugelassen sind meist bis zu zwei Stöcke je Parzelle) und diese von der Stadt ausdrücklich erwünscht ist.
5. gezielt über die Bienenhaltung, das Bienensterben und dessen Ursachen zu informieren. Dabei sollen die BürgerInnen insbesondere informiert und ermutigt werden, selber Bienen zu halten und die Lebensbedingungen der Bienen aktiv zu verbessern, z.B. durch geeignete Pflanzen und Nisthilfen auf Balkonen und Terassen, Dächern, Gärten und landwirtschaftlich genutzten Flächen.
6. für einen Verzicht auf Insektizide zu werben, sofern ihre Nutzung nicht ohnehin verboten ist.
Begründung:
70 der 100 wichtigsten Nutzpflanzen der Welt werden von Bienen bestäubt und würden ohne Bienen nicht oder in viel geringerem Maße zur Verfügung stehen. Auch zahllose Wildpflanzen sind auf die Bestäubung durch Bienen angewiesen. Umso schwerwiegender sind die Folgen des Bienensterbens, das sich seit dem Jahr 2006 weltweit ausgeweitet hat und längst auch für die Imkerei in Deutschland zu einem ernsthaften Problem geworden ist. Verursacht wird das Bienensterben durch unterschiedliche Faktoren, deren Zusammenwirken noch unzureichend geklärt ist. Allerdings lässt sich sagen, dass die Schwächung der Völker durch Insektizide (insbesondere Neonikotinoide) eine wesentliche Rolle spielt. Nicht zuletzt aus diesem Grund haben Bienenvölker heute in Städten eine größere Vitalität und liefern oft deutlich höhere Erträge als im ländlichen Raum, weil dort die Vielfalt ihrer Nahrungspflanzen zurückgeht und der gesammelte Pollen und Nektar zunehmend belastet ist.
Wir möchten mit diesem Antrag einerseits – um dem Bienensterben entgegenzuwirken – die Bienenhaltung und das Wissen über grundlegende ökologische Zusammenhänge fördern, andererseits die Folgen intensiv betriebener Landwirtschaft stärker in den Fokus der öffentlichen Diskussion rücken.
„Keine Bienen mehr, keine Bestäubung mehr, keine Pflanzen mehr, keine Tiere mehr, kein Mensch mehr.“ (Albert Einstein)
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