Pressemitteilung: Wohnungsnot: Besetzung des StudenInnenwohnheims in der Geiststraße GRÜNE begrüßen Rücknahme der Anzeigen gegen BesetzerInnen

23.01.13 –

Die Ratsfraktion Bündnis 90/DIE GRÜNEN bedankt sich bei der Präsidentin der Universität Ulrike Beisiegel für ihre Entscheidung, die Strafanzeigen wegen Hausfriedensbruchs gegen BesetzerInnen des leer stehenden universitätseigenen Gebäudes in der Geiststraße zurückzuziehen. "Gerichtsverfahren wären das völlig falsche Signal", betont Ernst Gottwald, Mitglied im Sozialausschuss der Stadt. Denn die Forderung nach mehr bezahlbarem Wohnraum für Studierende ist im Grundsatz berechtigt. "Die StudentInnen haben die öffentliche Aufmerksamkeit mit ihrer Besetzung zu Recht auf ein Thema gelenkt, das vom Land, von der Stadtverwaltung und von der Universität bisher vernachlässigt wurde."

 

"Wir erleben zunehmend, dass junge Menschen sich für andere Universitätsstädte entscheiden, weil sie keine Lust haben, in Göttingen monatelang auf Wohnungssuche durch die Stadt zu irren und so lange bei anderen Leuten auf der Couch zu schlafen oder im Zelt zu wohnen", so Marie Kollenrott, Sprecherin des Kreisverbands. "Ausreichend Wohnraum für Studierende zu schaffen, ist vor allem Aufgabe des Studentenwerks, dem zu diesem Zweck aber derzeit die ausreichende Finanzierung durch Bund und Land fehlt." Aber auch Stadt und Universität können ihren Teil zur Lösung des Problems beitragen indem sie für Gebäude, die für studentisches Wohnen in Frage kommen, geeignete Rahmenbedingungen schaffen. Das seit langem leer stehende ehemalige Wohnheim in der Geiststraße, das am 16. Januar von Studierenden besetzt und einen Tag später auf Veranlassung der Universität von der Polizei geräumt wurde, ist dafür nur ein Beispiel. "

 

Wir sollten allerdings nicht den Fehler machen, die Diskussion auf die Wohnsituation von Studierenden zu verengen, nur weil diese offensichtlich wissen, wie man mit kreativen Aktionen den öffentlichen Druck erhöht", ergänzt Lara Piepkorn, Mitglied im Sozialausschuss. "Auch das Angebot an sozialverträglichem Wohnraum für nicht Studierende wird zunehmend knapp. Was wir brauchen ist eine gründliche Untersuchung der Entwicklung von Angebot und Nachfrage auf dem Wohnungsmarkt und darauf aufbauend eine öffentliche Diskussion über Möglichkeiten, die Wohnraumentwicklung sozialverträglich zu steuern. In einem ersten Schritt haben sich Universitätsleitung und Studierende auf gemeinsame Gespräche geeinigt, in die auch die Stadt einbezogen werden soll, was wir sehr begrüßen."

 

Kontakt:

Ernst Gottwald, Mitglied im Sozialausschuss der Stadt, Mobil: 0151-14188314

Lara Piepkorn, Mitglied im Sozialausschuss der Stadt, Tel.: 0551-49252017

Marie Kollenrott, Sprecherin des Kreisvorstands, Mobil: 0170-3891289

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