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19.11.20 –
„Änderungsantrag von SPD, CDU und FDP ist alter Wein in neuen Schläuchen“
„Wir als GRÜNE fordern hier und heute ein Umdenken, wie mit der knappen Ressource Boden im fruchtbaren Leinetal umgegangen wird. Wir brauchen kein Industriegebiet Dragoneranger. Wir beantragen statt der 15 ha ein 2-4 ha großes Gewerbegebiet, auf dem ausschließlich emissionsarmes Gewerbe mit geringster Flächenversiegelung stattfindet“, so Dagmar Sakowsky (GRÜNE), Mitglied im Ausschuss für Bauen, Planung und Grundstücke. „Vorstellbar ist für uns an dieser Stelle ein innovatives Gewerbegebiet, z.B. für Ausgründungen aus den Wissenschaftseinrichtungen, das zeigt, dass sich Klima- und Naturschutz und neue Arbeitsplätze nicht ausschließen“, so Sakowsky.
Rolf Becker, Vorsitzender der GRÜNEN Fraktion im Rat: „Konkret stellen wir uns grüne Verbindungswege, E-Bike Abstellplätze und E-Ladestationen, die Nutzung von Photovoltaik, Flächen- und Dachbegrünung vor.“
Sollte sich der Vorschlag der GRÜNEN durchsetzen, würde der Großteil der 15 ha großen Fläche in die ursprüngliche landwirtschaftliche Nutzung zurückgeführt. Becker: „Im Dialog mit den Bürger*innen ist anschließend zu diskutieren, wie der Dragoneranger langfristig weiterentwickelt werden kann. Eine Grünverbindung von Weende aus in die Leineauescheint scheint uns ein guter Vorschlag.“
Sakowsky: „Mit dem heute von SPD, CDU und FDP vorgelegten Änderungsantrag der Umwandlung des Dragonerangers in ein Industrie- und Gewerbegebiet gibt es nur alten Wein in neuen Schläuchen. Das lehnen wir ganz klar ab!“ Die GRÜNEN wenden sich sogleich an die Bürger*innen, die sich für den Erhalt des Dragonerangers mit naherholungs-Funktion einsetzen: „Wir appellieren an Sie: Bringen Sie sich ein! Nutzen Sie in den nächsten vier Wochen die Chance, Ihre Bedenken zum Auslegungsbeschluss vorzubringen. Noch ist nichts verloren. Wir hoffen auf ein Einlenken der anderen Ratsfraktionen vor der Fassung eines Satzungsbeschlusses.“
Die GRÜNEN setzen statt einer weiteren Flächenversiegelung im Leinetal auf eine verstärkte interkommunale Zusammenarbeit. Becker: „Ökologie und Klimaschutz müssen viel stärker handlungsleitend werden. Nicht zielführend ist, wenn jede Gemeinde jeweils ihr eigenes Süppchen kocht bei der Ausweisung von Wohn- und Gewerbeflächen, statt mit dem Nachbarn über eine gemeinsame Strategie zu beraten. Wir brauchen keine exorbitant hohe Flächenversiegelung. Wir brauchen eine bessere Zusammenarbeit mit dem Ziel, die natürlichen Ressourcen zu schonen und den Flächenverbrauch zu begrenzen.“
2017 hat sich die Niedersächsische Landesregierung im Rahmen der Nachhaltigkeitsstrategie für Niedersachsen das Ziel gesetzt, den Flächenverbrauch pro Tag bis zum Jahr 2030 auf maximal 4 Hektar zu begrenzen. Für GRÜNE ist deshalb klar: Der Ratsbeschluss von 2016 muss auf den Prüfstand.
Sakowsky: „Klimaschutz und eine nachhaltige Entwicklung von Wohnen und Arbeitsplätzen kann nur gemeinsam und regional gelingen. Wir GRÜNE werden hier tätig werden und Ideen und Anträge für eine engere Zusammenarbeit in der Region entwickeln.“
Zum Hintergrund:
2016 erfolgte auch mit Stimmen der GRÜNEN der Aufstellungsbeschluss mit dem Ziel, den Dragoneranger in ein Industriegebiet umzuwandeln. Seitdem hat sich in Göttingen und den angrenzenden Gemeinden viel getan: im ehemaligen Huhtamaki Gelände wurde ein vorbildliches neues Wohngebiet für zahlreiche Familien geschaffen, die die Leineaue als Naherholungsgebiet nutzen. Die Befürchtung der Bewohner*innen um verstärkte Lärmemissionen und ökologische Folgen einer weiteren Versiegelung des wertvollen Bodens sind nicht von der Hand zu weisen. Gleichzeitig reißt die Stadt Göttingen die selbst auferlegten Klimaziele 2020 und das Leinetal wurde weiter nördlich und südlich von Göttingen mit stark flächenversiegelnden Industriebauten bestückt.
Kontakt:
Dagmar Sakowsky (GRÜNE), Mitglied im Ausschuss für Bauen, Planung und Grundstücke, Sakowsky@ gruene-goettingen.de
Rolf Becker, Vorsitzender der GRÜNEN Fraktion im Rat der Stadt Gottingen, beckernives@ web.de
>>Hier<< geht es zum Antrag.
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