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Erzieher*innen-Ausbildung: Arbeit muss endlich bezahlt werden!

15.06.22 –

Die ersten zwei Jahre der schulischen Ausbildung von Erzieher*innen wird in Niedersachsen nicht vergütet - auch nicht während der Praxisphasen, die im zweiten Ausbildungsjahr ein Drittel einer Vollzeitstelle umfassen. Die GRÜNE Ratsfraktion beantragt deswegen gemeinsam mit der Partei und Volt-Ratsgruppe in der Ratssitzung am 17. Juni 2022 einen Ausbildungsfonds für Erzieher*innen aufzulegen, der diese Ungleichbehandlung gegenüber anderen beruflichen Ausbildungen beenden soll. 

"Wir wissen, dass es nicht Aufgabe der Kommune ist, Ausbildungsvergütungen zu regeln. Aber wir können nicht weiter dabei zusehen, wie sich die Betreuungssituation in Göttinger Kitas immer mehr verschlechtert. Selbst, wenn Menschen gern Erzieher*in werden wollen, entscheiden sie sich oft gegen die Ausbildung, weil sie zwei Jahre kein Gehalt bekämen, was die selbständige Lebensgestaltung enorm erschwert. Der Landkreis Stade hat das erkannt und eine Ausbildungsvergütung für Erzieher*innen aufgelegt. 22 Auszubildende konnten mit der Maßnahme für eine Ausbildung gewonnen werden, weil 1.250€ monatliche Ausbildungsvergütung für sie ganz klar einen Unterschied machen. Im Gegenzug verpflichten sie sich dazu im Anschluss an ihre Ausbildung zwei Jahre in einer Kita im Landkreis zu arbeiten. Ein ähnliches Modell wäre für Göttingen eine echte Chance, dem Fachkräftemangel in diesem Bereich wirksam zu begegnen", ist Regina Meyer, GRÜNE Ratsfraktion, überzeugt. 

"Und dieser verschärft sich zusehends", ergänzt Helena Arndt von der Partei DIE PARTEI. "Viele unbesetzte Stellen, kaum Bewerbungen, belastende Überstunden, Reduzierung von Öffnungszeiten, freie Ausbildungsplätze. Wenn Kinder nicht betreut werden, können Eltern nicht arbeiten - so einfach ist die Rechnung. Das Göttinger Stipendium, das jährlich fünf Personen mit 250€ pro Monat während ihrer Ausbildung unterstützt, ist ein guter Ansatz, trägt aber nicht dazu bei, dass wirklich mehr Auszubildende in den Klassen sitzen. Der Ausbildungsfonds bietet hier eine echte Alternative. Diese Menschen wollen einen für unsere Gesellschaft tragenden Beruf erlernen und das müssen wir endlich fair entlohnen - zumindest so lange bis das Land Niedersachsen seiner Pflicht in diesem Bereich weiterhin nicht nachkommt." 

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