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01.07.22 –
„Die Wirtschaft ist für die Menschen da und nicht die Menschen für die Wirtschaft. Dem Turbo-Kapitalismus setzt die Gemeinwohlökonomie ein werteorientiertes wirtschaftliches Handeln entgegen. Menschenwürde, Fairness, Umweltbewusstsein und Mitbestimmung sind die Richtschnur des Handels der Unternehmen, die sich dem Gemeinwohl verpflichtet fühlen. Das gilt sowohl in den Lieferketten und bei Kund*innen, als auch innerhalb des Unternehmens. Und das ist in einer globalisierten Welt heute wichtiger denn je", so Dagmar Sakowsky (GRÜNE), stellvertretende Vorsitzende des städtischen Ausschusses für Finanzen, Wirtschaft und Digitalisierung. "Wir als GRÜNE halten es für ein starkes Signal an die privaten Unternehmen in Göttingen, dass vier unserer städtischen Gesellschaften, die kommunale Beschäftigungsförderung, das Deutsche Theater, die kommunalen Dienste und das Seniorenzentrum am Ingeborg-Nahnsen-Platz nun dabei sind und ihre erste Gemeinwohlbilanz vorgelegt haben.
Damit setzen die städtischen Gesellschaften um, was bereits unter ROT-GRÜN in der Präambel des städtischen Haushalts verankert worden ist: „Erklärtes Ziel ist es, dass heute lebende Menschen ihre Bedürfnisse befriedigen können, ohne dabei zu riskieren, dass künftige Generationen dies nicht mehr tun können. Dabei geht es um die Umsetzung der UN-Nachhaltigkeitsziele auf kommunaler Ebene und damit um ökologische Tragfähigkeit, soziale Gerechtigkeit, gesellschaftliche Teilhabe sowie ökonomische Zukunftsfähigkeit.“
Vorgestellt wird die Gemeinwohl-Bilanzierung der vier städtischen Gesellschaften am 4. Juli im zuständigen Ausschuss. Die Begründung der Beschlussvorlage ist eine deutliche Kritik am bestehenden Wirtschaftssystem, das über Gewinnmaximierung Mensch und Umwelt vergisst: „Gemeinwohlökonomie bedeutet eine werteorientierte Weiterentwicklung unseres Wirtschaftssystems, in dem nicht der Mensch als Produktionsfaktor der Wirtschaft dient, sondern die Wirtschaft eine Grundlage für ein gutes Leben aller Menschen ist“, und weiter: „Kommunale Gesellschaften können ein Impulsgeber für die Region sein und andere Unternehmen in der Region motivieren ebenfalls einen Bilanzierungsprozess anzugehen. Dies kann das Leben aller vor Ort verbessern und zusätzlich Fachkräfte anziehen.“
Die Volkswirtin Sakowsky bilanziert: „Diese städtischen Gesellschaften, und in allererster Linie Christian Schmelcher von der Beschäftigungsförderung, haben die Zeichen der Zeit erkannt. Unsere kommunale Aufgabe ist es, für die Menschen in Göttingen und in der Region da zu sein. Dazu hat sich die Stadt Göttingen verpflichtet“.
Die städtischen Unternehmen sind in guter Gesellschaft: Derzeit haben sich in der Region 11 Unternehmen der Gemeinwohlökonomie angeschlossen. Es ist damit zu rechnen, dass die Zahl weiter wächst.
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