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27.08.19 –
GRÜNE kritisieren neue Fußgänger-Bedarfsampeln – Fußgänger*innen ausgebremst
„Für uns GRÜNE hat die klimaschonende Fortbewegung Vorrang. Das haben wir immer wieder genau so kundgetan, da kann es keine Missverständnisse geben. Auch Oberbürgermeister Rolf-Georg Köhler unterstrich beim Wirtschaftsempfang: ‚Wir wollen die Mobilitätswende dafür nutzen, den bislang scheinbar als naturgegeben wahrgenommenen Vorrang für PKW aufzubrechen und andere Formen der Mobilität zu stärken.‘ Daher ist es uns vollkommen unbegreiflich, warum sich die angeblichen Verbesserungen für den Fußverkehr als harte Verschlimmbesserungen entpuppen. Zu Fuß gehende werden ausgebremst,“ so Uli Holefleisch, verkehrspolitischer Sprecher der GRÜNEN Fraktion im Rat. „Bettelampeln brauchen wir nun wirklich nicht!“
Die Erneuerung der Lichtsignalampeln an zahlreichen Straßenzügen sollte eigentlich Verbesserungen für die Fußgänger*innen mit sich bringen. Das ist nicht erfolgt. Sabine Morgenroth, behindertenpolitische Sprecherin der GRÜNEN Fraktion: „Die Ampel wird nur dann Grün, wenn der Bedarfsknopf mit nicht zu wenig Druck betätigt wird, eine Herausforderung für Jung und Alt. Das heißt für viele mobilitätseingeschränkte Menschen, dass sie praktisch keine Möglichkeit haben, ohne fremde Hilfe über die Straße zu kommen. Menschen mit Sehbehinderung können weder erkennen, dass sie eine Bedarfsampel zu betätigen haben, noch, ob ihrem Bedarf entsprochen wird. Und auch für zu Fuß gehende wird die neue Ampelschaltung zur Geduldsprobe: Wer zu spät drückt, bleibt stehen. Innerhalb einer Ampelphase übers Eck zu kommen, ist praktisch nicht möglich.“
Holefleisch ergänzt: „Fußgänger*innen ärgern sich schwarz, dass sie ausgebremst und kriminalisiert werden. Warum sollen sie vor einer roten Ampel stehen, während die PKWs auf der Straße, die in die gleiche Richtung fahren, grün bekommen? Manchmal müssen diese mitten auf der Straße nochmal drücken, was irre ist, wo soll mensch denn sonst hin (Otto-Frey-Brücke)? Diese ungerechtfertigte Benachteiligung führt nicht selten zu Regelverstößen, die nicht sein müssten, wenn die Stadtverwaltung ihre Hausaufgaben ordentlich erledigt hätte.“
Morgenroth abschließend: „‘Durch die Ampelschaltung ist eine weitere Anpassung an den PKW-Vorrang erfolgt.‘ Das ist die Botschaft, die bei den Menschen, die zu Fuß oder per Rad unterwegs sind und neuerdings vor die Hürde Bedarfs-Drück-Ampel gestellt werden, ankommt. Das halten wir für fatal, da wir doch genau das Gegenteil erreichen wollen. Das zu Fuß gehen muss mehr Würdigung erfahren und nicht durch Bettelampeln ausgebremst werden.“
Kontakt:
Uli Holefleisch, verkehrspolitischer Sprecher der GRÜNEN Fraktion im Rat, uholefl@ gwdg.de
Sabine Morgenroth, behindertenpolitische Sprecherin der GRÜNEN Fraktion, sabine.morgenroth@ gruene-goettingen.de
Den Antrag findet ihr >> hier <<
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