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Jugendparlament und GRÜNE Ratsfraktion beantragen Pop-Up-Party-Lounge auf dem Albaniplatz

08.07.21 –

„Es ist super, dass die Corona-Zahlen gerade so gering sind, dass es wieder möglich ist, Menschen zu treffen. Das hat gerade jungen Menschen wie uns in den letzten Monaten wirklich gefehlt. Bei gutem Wetter treffen sich gerne viele Menschen draußen – dort ist auch die Infektionsgefahr besonders gering. Richtig blöd fühlt es sich allerdings an, nirgends gewollt zu werden: Erst am Willi, dann am Leinekanal, dann am Campus: Wir junge Menschen brauchen aber einen Ort. Besser sogar mehrere, damit weniger Leute auf einen Haufen zusammenkommen. Deshalb freuen wir uns, dass die GRÜNE Ratsfraktion gemeinsam mit uns den Ratsantrag zur Pop-Up-Party-Lounge auf dem Albaniplatz stellt“, so Tim Wiedenmeier für das Jugendparlament Göttingen.

„Der allergrößte Teil der Jugendlichen und jungen Erwachsenen hat in der Pandemie in wirklich außergewöhnlicher Weise Rücksicht auf alte und kranke Menschen genommen. Über ein Jahr lang haben junge Menschen ihre eigenen Bedürfnisse, ihre eigenen Entwicklungschancen zurückgestellt, um andere nicht zu gefährden. Auch beim Impfen müssen junge Menschen sich wieder hintenanstellen und können die Freiheiten der Geimpften vorerst nicht genießen. Statt sich über sie aufzuregen, sollten wir den Jugendlichen dankbar für diesen Gemeinschaftssinn sein“, so Dagmar Sakowsky, GRÜNE Ratsfrau. Sie fährt fort: „Wir als Stadtgesellschaft sind es den jungen Menschen schuldig, ihnen auf städtischer Fläche einen Ort zu geben, an dem sie sich ohne Konsumzwang treffen können. Wir glauben, der Albaniplatz ist dafür der passende Ort: Am Rande der Innenstadt mit kaum Anwohner*innen rund herum, dem Segen der angrenzenden Kirche und einer Oberfläche, die sich vergleichsweise leicht reinigen lässt.“

Die GRÜNEN lassen in dem Antrag auch die Idee des Night Mayor (Nachtbürgermeister) wiederaufleben. Der Night Mayor ist Ansprechpartner*in für Anwohnende, die Clubbetreiber*innen, die Gastronomie, die Feiernden und die Politik und vermittelt zwischen den verschiedenen Interessen. In Städten, die einen Night Mayor haben, gab es durchweg eine positive Resonanz: Anwohner*innen waren zufriedener, es gab weniger Konflikte und es wurden neue und nachhaltige Strukturen für ein lebendiges Nachtleben entwickelt. Sakowsky: „Den Antrag haben wir 2018 erstmals gestellt. Mal ging es um die Feiernden in der Nikolaistraße, mal am Waageplatz, mal am Leinekanal: Immer das gleiche Bild. Junge Menschen gehen ihrem Bedürfnis nach Austausch im öffentlichen Raum nach und Anwohner*innen fühlen sich gestört. Es gibt ein Rezept dagegen. Den Night Mayor.“ 2019 hatten sich die GRÜNEN damit einverstanden erklärt, ihren Antrag zum Nachtbürgermeister ruhen zu lassen, nachdem die Stadtverwaltung erklärte, die unterschiedlichen Interessenslagen im neu zu gründenden Runden Tisch Ordnung zu behandeln. Die konstituierende Sitzung des Runden Tischs hat nach den der GRÜNEN Fraktion vorliegenden Informationen noch nicht stattgefunden. Sakowsky: „Wir sind hochgradig enttäuscht, dass wir diesen erneut beantragen müssen und der Stadtverwaltung aktuell nichts anderes einfällt, als mit Ordnungsrecht gegen die jungen Menschen vorzugehen, statt endlich wie versprochen den Runden Tisch Ordnung ins Leben zu rufen oder einen Night Mayor zu bestellen.“

Zum Hintergrund:

2018 hat die GRÜNE Fraktion einen Night Mayor nach Mannheimer Modell beantragt. 2019 hatte die Verwaltung ausgeführt: „Die Verwaltung empfiehlt daher, zumindest vorerst auf einen Göttinger Night Mayor zu verzichten. Die Verwaltung wird jedoch die Entwicklung der Göttinger Nachtkultur weiterhin beobachten und mögliche Erfahrungsberichte aus Mannheim für Göttinger Verhältnisse auswerten. Der im „Sicherheits- und Ordnungskonzept“ verankerte „Runde Tisch Ordnung“ soll bis auf Weiteres die Aufgabenstellung eines Night Mayors übernehmen.  Die regelmäßigen Gespräche, z.B. mit den Betreibern der Göttinger Diskotheken, sollen weiterhin stattfinden.“ (FB32/0257/19)

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