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23.07.12 –
Zum 10 jährigen Jubiläum des West-Östlichen Tores haben sich vor einigen Wochen zahlreiche VertreterInnen aus der Politik, der Verwaltung sowie dem ehrenamtlichen Naturschutz (BUND) auf dem Kutschenberg bei Ecklingerode im Landkreis Eichsfeld eingefunden. Gefeiert wurde dort die positive Entwicklung des Umweltprojektes Grünes Band, dass entlang des ehemaligen Eisernen Vorhangs seit dem Mauerfall 1989/90 und nicht zuletzt durch viel ehrenamtliches Engagement entstanden ist.
Das West-Östliche Tor ist Kunstwerk und zugleich Mahnmal am Grünen Band, dass sowohl an die Zeit der deutschen und europäischen Teilung erinnert aber in erster Linie für das Verbindende zwischen Menschen und insbesondere auch für die Vernetzung natürlicher Lebensräume steht. Es wurde am 19. Juni 2002 von Michail Gorbatschow und zahlreichen Gästen eingeweiht.
In den zahlreichen Grußworten wurde darauf hingewiesen, dass das Grüne Band in den Zeiten der Eurokrise ein wichtiges Symbol des Zusammenwachsens zwischen den Ländern sein kann. Denn aus der Idee der Erhaltung des Grünen Bandes als Biotopverbund innerhalb Deutschlands ist längst ein Europäisches Projekt geworden. Mittlerweile kümmern sich neben dem Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) verschiedene Initiativen um dessen Erhaltung von der Barentsee über die Ostsee, Mitteleuropa bis ans Schwarze Meer.
Die positive Entwicklung in Deutschland hat viel damit zu tun, dass ein Großteil der Flächen nicht unkontrolliert privatisiert, sondern in den vergangenen Jahren vorrangig für den Naturschutz zur Verfügung gestellt wurde. Darüber zeigte sich neben Marie Kollenrott, der Landtagskandidatin der GRÜNEN für den Wahlkreis 15 (Duderstadt), auch alle anderen Gäste sehr zufrieden. Leider fehle trotzdem an verschiedenen Stellen ein effektiver Lückenschluss. Gerade mit dem Naturschutzgroßprojekt Eichsfeld-Werratal der Heinz-Sielmannstiftung versuche man das natürliche Netz jetzt zu vervollständigen und zu vergrößern. In diesem Zusammenhang fordert der Kreisvorstand der Göttinger Grünen von allem beteiligten Akteuren, ob nun von den betroffenen Landwirten oder Waldbesitzern und auch der niedersächsischen Landesregierung ein klares Bekenntnis zu den Zielen, die mit der Entwicklung des Grünen Bandes verbunden sind und eine umfassende Unterstützung für den Erhalt und die Ausweitung des Projektes. Ausdrücklich begrüßt der Kreisvorstand das Engagement des BUND, durch den das Projekt Grünes Band stetig mit umweltfachlicher Expertise begleitet wird!
„Es müssen Lösungen für sensible Offenlandflächen und naturnahe Wälder gefunden werden, die einen Vorrang für den Naturschutz sichern ohne die Existenz von Land- und ForstwirtInnen zu gefährden“, so Kollenrott. Dies sei gerade deshalb sehr gut möglich, weil es eigentlich um Kulturlandschaft geht. Stellschrauben sind ihrer Ansicht nach eher Fragen der Intensität der Bewirtschaftung, zu der ein finanzieller Ausgleich gefunden werden muss. Einen Konsens für offene Fragen und Konfliktpunkte zu finden und das Projekt voranzubringen gelingt am besten, wenn es einen kontinuierlichen Austausch der verschiedenen Interessenträger gibt, ist sich Kollenrott sicher.
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