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Statement der GRÜNEN Fraktion zum Ende der Erprobungsphase der Badeordung

26.08.22 –

„Die neue Regelung war ein voller Erfolg: Aus Göttingen ist das Signal in die Welt gegangen, dass es kein Naturgesetz ist, dass Frauen und weiblich gelesenen Personen ihren Oberkörper zu bedecken haben. Es hat eine gesellschaftliche Debatte über die Sexualisierung der weiblichen Brust gegeben, die deutlich macht, wie weit weg wir auch mit Blick auf die Tabuisierung des weiblichen Oberkörpers noch von der faktischen Gleichstellung der Geschlechter sind. Nutzungszahlen sind hier nicht entscheidend. Vielmehr ist jeder weitere Tag, an dem im Bad der Gleichbehandlungsgrundsatz gilt, ist ein Gewinn für alle, die auf dem Boden unserer Verfassung stehen. Der Geschäftsführer der GöSF, Andreas Gruber, hat öffentlich bekannt gegeben, die aktuelle Regelung zum oberkörperfreien Baden für alle an den Wochenenden zunächst beibehalten zu wollen. Wir sind erleichtert, dass hierdurch das Baden an den beiden Wochenenden, die zwischen dem 31.8. und der Sitzung des Sportausschusses liegen, keine Regelungslücke entsteht.

Bäder sind der Raum, an dem das Selbstverständnis einer Gesellschaft sichtbar wird. Hier treffen Burkini-Träger*innen und Oben-Ohne-Badende aufeinander. Unsere Aufgabe ist es, nicht den Widerspruch zu sehen, sondern Diversität im Sinne einer pluralen Gesellschaft ganz bewusst anzuerkennen. Wir GRÜNE sprechen uns für die Ausweitung der Oben-Ohne-Regelung aus, geht es doch um das gleiche Recht für alle Menschen. Gleichzeitig wollen wir behutsam vorgehen und mögliche Konflikte erst gar nicht entstehen lassen. Daher ist es uns wichtig, dass die Mitarbeitenden der GöSF entsprechend sensibilisiert sind. Wir wünschen uns für die Sitzung des Sportausschusses am 15. September eine Verwaltungsvorlage, die nicht nur den Status Quo fortschreibt, sondern perspektivisch die Ausweitung vorsieht. Die Verwaltung ist gefordert, im Sinne der Charta der Vielfalt, die sie unterschrieben hat, Diversität und Inklusion nicht nur zu dulden, sondern aktiv zu fördern und selbst dem entsprechend zu handeln.“

Onyeka Oshionwu, GRÜNE im Sportausschuss

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