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08.07.21 –
„Der Ausbau der Photovoltaik auf den Dächern in der Stadt Göttingen muss massiv vorangetrieben werden. Ein erhebliches, bisher ganz überwiegend ungenutztes Potenzial liegt auf großflächigen Gewerbeimmobilien. Diesen Schatz wollen wir heben“, so Sabine Morgenroth (GRÜNE), Vorsitzende des Ausschusses für Umwelt, Klimaschutz und Mobilität. Daher stellt die GRÜNE Fraktion zur kommenden Ratssitzung den Antrag „Klima-Sofortmaßnahme: Solar auf allen Dächern von Gewerbeimmobilien“.
Morgenroth erläutert: „Das Land Niedersachsen arbeitet an einer Solarpflicht ab 2022 für Gewerbeneubauten. Ab einer Dachfläche von 75 m² soll auf wenigstens 50% der Fläche Sonnenenergie gewonnen werden, so sieht es der Entwurf derzeit vor. Wir begrüßen die Stoßrichtung der Initiative, sehen aber auch, dass sie zu kurz greift, da es nur die Neubauten betrifft. Wir wollen eine Solarpflicht ab sofort nicht nur im Neubau, sondern auch bei Sanierungen oder Anbauten erreichen. Unser Ziel ist es, das enorme Flächenpotenzial der Bestandsimmobilien nutzbar zu machen.“ Dazu sollen bestehende Beratungsangebote stärker in den Vordergrund rücken. Durch Gespräche mit den Gewerbeimmobilieneigentümer*innen und Gewerbetreibenden soll herausgefunden werden, worin die derzeitigen Hemmnisse liegen, warum die Dächer der Bestandsgebäude derzeit nicht für Photovoltaik oder Solarthermie genutzt werden. Im Anschluss soll nach Lösungen gesucht werden, wie die Eigentümer*innen und Gewerbetreibenden in dieser Hinsicht unterstützt werden könnten. In den Gesprächen sollen auch Möglichkeiten der Sektorenkopplung zur Verbesserung der Wirtschaftlichkeit der Anlagen erörtert und eine solarthermische Nutzung in Betracht gezogen werden.
Während der Klimaplan 2030 im Geschosswohnungsbau eine Strategie zur Erschließung der Dachflächen für Solarenergie in Zusammenarbeit mit der Städtischen Wohnungsbau enthält, bleibt es bei Gewerbeimmobilien bei einer Absichtserklärung. So enthält der Entwurf des Konzeptbands Klimaplan Göttingen 2030 die Forderung der „Photovoltaik-Pflicht auf Gewerbeflächen“ [Seite 83] und schreibt „[wir brauchen] verbindliche Regelungen zur großflächigen Nutzung der Dächer und Fassaden von Gewerbebauten insbesondere für Solarenergie, aber auch von Begrünungen,“ [S. 49f.] benennt aber keine konkreten Vorgaben. Morgenroth: „Die Zeit der Absichtserklärungen und Prüfaufträge ist vorbei. Wir definieren Standards, an die sich alle zu halten haben. Das sind wir den nachfolgenden Generationen ebenso schuldig wie der lokalen Wirtschaft, die verbindliche Leitlinien für ihre Investitionen braucht.“
Morgenroth abschließend: „Die Solarwärmeerzeugung wird zukünftig von erheblicher Bedeutung bei der Decarbonisierung der Wärmeversorgung sein.“
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