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17.06.15 –
Interview von und mit Anna Helmer, Praktikantin der GRÜNEN Fraktion
Das Video im Original finden Sie hier.
Die Neue IGS für Göttingen wird am 4. September ihre ersten Fünftklässler bekommen. Das Motto der Schule ist: „Individuell lernen – Gemeinsam arbeiten – Stärken entwickeln“. Die Neueröffnung dieser Schule ist ein großer Schritt für die Stadt Göttingen. Gleichzeitig laufen die Haupt- und Realschulen in Göttingen aus. Damit ist es erstmals möglich allen Göttinger SchülerInnen, die auf eine IGS gehen möchten, einen Platz auf einer der drei IGSen bieten zu können.
Unsere Praktikantin Anna Helmer, selbst Schülerin der IGS in Geismar, führt dazu ein Interview mit Lars Humrich, dem künftigen Schulleiter der IGS in Weende.
Anna Helmer: Wo genau liegen die Unterschiede von der IGS Geismar zur neuen IGS Weende bzw. warum sollen sich SchülerInnen und Eltern für genau diese Schule entscheiden?
Lars Humrich: Was wir mit der Schule wollen, ist dass wir die Schüler darauf vorbereiten, dass sie die Herausforderungen von morgen gut bewältigen können. Wir haben einige Elemente der IGS Geismar, aber auch Elemente der GSG aufgenommen. Wir haben geguckt, was gibt es für gute Schulelemente, und wo kann man die noch sinnig ergänzen. Wir haben aber auch geguckt, wo es in bestehenden guten Schulen Entwicklungsmöglichkeiten gibt und wollen mit dem Konzept der IGS in Weende die Stärken der Schulen bündeln. Beispielweise ist es neu, dass wir die Freiarbeitszeit in Forschen und Üben aller Klassen eines Jahrgangs gleichzeitig durchführen. So wird es möglich, dass ein Fachraumsystem entstehen kann und beispielsweise alle Matheunterlagen mit einem Mathelehrer in einem Raum gebündelt sind. So kann dieser gezieltere fachliche Hilfe bieten, als es dem Klassenlehrer möglich wäre.
Zusätzlich haben wir Kooperationspartner auch gezielt außerhalb der Schule gesucht. Jede Klasse wird im Laufe des Schuljahres vier Projekte durchlaufen und dabei außerhalb des Klassenraums das lernen, was auch durch die Curricula vorgegeben ist.
Aus der IGS Geismar haben wir insbesondere das kooperative Lernen in Tischgruppen aufgegriffen. Das hat sich bewährt, wurde sogar mit dem deutschen Schulpreis ausgezeichnet und ist gut nachgefragt. Allerdings wollen wir dieses ergänzen mit individuellem Lernen, das insbesondere den älteren SchülerInnen entgegen kommt.
Anna Helmer: Wie stellen Sie sich das Miteinander der neuen IGS-SchülerInnen, mit den SchülerInnen der Voigt-Realschule vor?
Lars Humrich: Unproblematisch. Der fünfte Jahrgang der IGS bekommt einen komplett eigenen Flügel. Bereits im kommenden Schuljahr werden in dem vorderen Gebäude nur die jüngeren SchülerInnen beider Schulen sein, in den hinteren Gebäuden werden die älteren SchülerInnen untergebracht, sodass diese jeweils einen Rückzugsraum und einen eigenen Freizeitbereich haben.
Anna Helmer: Eure Idee zum Abitur ist eine andere als die des herkömmlichen Abiturs. Wie unterscheidet sich das „Abitur+“ und das „Abitur im eigenen Takt“ vom normalen Abitur?
Lars Humrich: Da sind wir momentan noch im Bereich der Ideen und Visionen, da die Landesschulbehörde eine Oberstufe erst dann genehmigt, wenn sich bei den Neuntklässlern abzeichnet, dass es genug SchülerInnen für die Oberstufe geben wird. Es ist auch zu überlegen, ob wir eine gemeinsame Oberstufe mit der IGS Bovenden aufbauen. Wir haben keinen Sinn darin gesehen, dass alle im gleichen Takt durch das Abitur hoppeln sollen. Das „Abitur im eigenen Takt“ ermöglicht eine Binnendifferenzierung, wie sie von Schule ohnehin eigentlich gefordert ist. Wir möchten das Abitur den individuellen Bedürfnissen der SchülerInnen anpassen. Das tun wir, indem diese selbst entscheiden, wie lange sie brauchen, um sich zum Abitur zu melden. Manche werden schon nach eineinhalb Jahren, andere erst nach zweieinhalb Jahren Semestern die erforderlichen Kurse nachweisen – jedeR in seinem eigenen Tempo. Da ist Flexibilität eingebaut.
Anna Helmer: Das Ziel der Schule ist also, SchülerInnen aller Leistungsniveaus von Lernschwachen bis Hochbegabten optimal zu fördern.
Lars Humrich: Hochbegabte und schwächere SchülerInnen arbeiten im bewährten Tischgruppensystem miteinander. Es geht ja nicht immer nur um intellektuelle Fähigkeiten, sondern auch um soziale Fähigkeiten. Die Aufgaben sind so gestellt, dass jedeR auf seinem Niveau etwas dazu beitragen kann. Die Integrationskinder sind in alle Klassen verteilt, wobei wir die Kinder mit einem Förderbedarf Geistige Entwicklung auf Erfahrungen der Tannenbergschule beruhend in eine Klasse zusammenfassen. Das ist glaube ich schon eine Besonderheit, das haben wir tatsächlich in Göttingen noch nirgendwo so richtig.
Anmeldungen für das kommende Schuljahr werden ab sofort online unter http://www.neue-igs.de/ oder diesen Mittwoch (ab 13 Uhr) und Donnerstag (ab 8 Uhr) im Schulgebäude in der Theodor-Heuss-Straße 25 entgegen genommen.
Wir freuen uns auf Ihre Veröffentlichung unserer Presseinformation!
Fraktion im Rat der Stadt Göttingen
Katharina Jacobi
Büroleiterin
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