Menü
05.01.15 –
Nach der Entscheidung des Stadtrates zum Bau des Göttinger Kunstquartiers (KuQua) üben die GRÜNEN grundsätzliche Kritik an der Kulturpolitik der Stadt: „So begrüßenswert die Einrichtung einer Kunsthalle in Göttingen ist, so fragwürdig ist die Kulturpolitik, in deren Kontext die Entscheidung steht“, so Mathis Weselmann, Sprecher des Kreisverbands. Während die Stadt seit Jahren vor allem auf den Bestandserhalt setze, werde jetzt unter hohem Zeitdruck ein neues Projekt angestoßen, „weil sich aus dem Bund ein warmer Geldregen über die Stadt ergießt.“ Unter diesen Umständen sei die Entscheidung für ein neues Großprojekt ein problematisches Signal: „Man muss Verwaltung und Stadtrat schon fragen: Auf welcher anderen Grundlage als einem positivem Bauchgefühl wurde diese Entscheidung getroffen?“
Die konkrete Befürchtung: Ohne eine detaillierte Planung sei der Bestandsschutz für kleine Kultureinrichtungen nur ein Lippenbekenntnis: „Auch in Göttingen wird das kulturpolitische Durchwursteln an seine Grenzen geraten.“ Die bisherige Umsetzung des Entschuldungshilfevertrags und die jüngsten Kürzungsvorschlägen bei Stadtarchiv und städtischem Museum hätten hinreichend gezeigt, dass im Zweifel bei den Einrichtungen mit der schwächsten politischen Lobby gespart würde.
Weselmann fordert daher eine offene Debatte über die Kulturförderung der Stadt. Der Fokus solle von der Förderung großer Spielstätten auf den Aufbau einer Infrastruktur für Kulturschaffende verlagert werden: „Wir sollten nicht so stark den Konsum von Kunst subventionieren sondern Kreativität fördern.“ So sei beispielsweise eine stärkere Verknüpfung von städtischer Theaterlandschaft und freier Theaterszene wünschenswerter als die Subventionierung von Eintrittspreisen. Die bisherige Förderpraxis müsse gerade bei den großen Kultureinrichtungen hinterfragt werden. Das Göttinger Symphonieorchester werde beispielsweise zu über 50% aus städtischen Mitteln finanziert, spiele aber zu 60% in anderen Städten. Dies müsse offen diskutiert werden. „Die Frage ist nicht so sehr, ob wir alle großen Kultureinrichtungen in der jetzigen Form am Leben halten könnten - wir können es wahrscheinlich nicht -, sondern ob das überhaupt das richtige Ziel wäre.“
Schon 2008 hatten die GRÜNEN im Stadtrat die Ausarbeitung eines Konzepts für Finanzierung und inhaltliche Ausrichtung des Kunstquartiers gefordert, das jedoch bis 2014 nicht vorgelegt wurde. Den auf GRÜNE Initiative angestoßenen Prozess zur kulturpolitischen Rahmenplanung hatte die Verwaltung Anfang 2012 weitgehend folgenlos eingestellt.
Kategorie
Das Bundesverfassungsgericht ist ein Garant der freiheitlich-demokratischen Grundordnung und damit ein unverzichtbares Verfassungsorgan für [...]
Rund 13 Millionen Menschen nutzen hierzulande das Deutschlandticket. Ein Erfolgsmodell! Ob das Ticket über das Jahr 2025 hinaus bestehen kann, [...]
Gestern hat die 29. Conference of the Parties (COP) in Baku, Aserbaidschan begonnen. Für Deutschland wird Annalena Baerbock als Verhandlerin [...]