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12.09.23 –
Parlamente sollen die Interessen aller Wähler*innen vertreten und sind deswegen im besten Falle – gerade auf kommunaler Ebene – möglichst divers aufgestellt. Ein Ratsantrag der GRÜNEN fordert daher, die Bedingungen der Ratsarbeit an die Lebensrealität von Familien anzupassen, so dass für die folgenden Ratsperioden mehr Menschen in Familienphasen, ein Ratsmandat in Erwägung ziehen.
„Ein Blick auf die Zusammensetzung des aktuellen Rates zeigt: Menschen in Familienphasen sind unterrepräsentiert", macht Cornelius Hantscher von den GRÜNEN deutlich und bringt die Intention des Antrags folgendermaßen auf den Punkt: „Ein Ratsmandat ist ein Ehrenamt – ein sehr umfangreiches – und daher mit Job und Familie oft schwer vereinbar. Viele entscheiden sich also gegen ein solches Mandat und damit gehen uns die Perspektiven von Eltern verloren."
„Am Umfang des Ratsmandats lässt sich nur bedingt etwas ändern", ergänzt Leonie Engelbert, die, wie Hantscher auch, sich selbst aktuell in Familienphase befindet. „Also müssen sich die Bedingungen der Ratsarbeit ändern: Wir brauchen eine verlässliche Mutterschutz- und Elternzeitregelung, bei der die Aufwandsentschädigung weiter gezahlt werden sowie Still-, Wickel- und betreute Spielräume in direkter Nähe zu Sitzungssälen."
Der Antrag sieht außerdem vor, dass die Kosten für externe Kinderbetreuung erstattet werden sollen. Diese Möglichkeit gibt es bisher zwar bereits, allerdings werden die Kosten nur gegen Vorlage einer Rechnung und in Höhe des aktuellen Mindestlohns bezahlt. Einfach ist anders.
„Eine der wichtigsten Stellschrauben ist für uns aber das Zeit- und Informationsmanagement. Sitzungen mit umfangreichen Tagesordnungen führen regelmäßig zu ebenso umfangreichen Sitzungen. Auch ein 'Feierabendparlament' ist nicht mehr zeitgemäß. Diese Zeiten sind in stressigen Lebensphasen die letzten Säulen eines Familienlebens. Engagement braucht Inspirationen und Rückhalt. Das sind strukturelle Probleme, die wir jetzt angehen müssen, damit wir in der kommenden Ratsperioden mehr Eltern kleiner Kinder in unseren Reihen sehen", sind sich Engelbert und Hantscher abschließend einig.
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